Sanfte Nutzung der wertvollen Naturlandschaft am Grünen Band Europa
Wald, Urwald, Böhmerwald, Freiwald - „weit und breit nur Wald“. Dieser unzugängliche, gefährliche und unbewohnte Urwald bildete über Jahrtausende eine Zivilisationsgrenze, später dann eine Landesgrenze. Der Mensch eroberte ihn. Es entstanden erste Wege und vor allem menschliche Ansiedlungen im Wald. Namen wie Schlag, Reut, Roda, Zwettl, Brand und Asch... erinnern daran.
Erst später zogen die Mächtigen dann eine Grenze mitten durch den Wald. Im steinreichen Wald war niemand steinreich. So wurde der Schmuggler geboren.
Kriege und politische Umstürze in ungeheuer rascher Abfolge verwandelten das Land. Harte Waldbewohner, Schmuggler und Glasmacher, Steinmetze und Holzhacker, Bauern und Weber wurden vertrieben. Ein Stacheldraht gezogen. Die Siedlungen der Vertriebenen hat sich der Wald zurückgeholt. Schmuggler wurden von Flüchtlingen abgelöst, die ihr Leben aufs Spiel setzten, um über die grüne Grenze zu fliehen. Manchen ist es gelungen, viele wurden dafür schwer bestraft.
Die Natur bildete entlang des Stacheldrahtes ein Paradies nur für sich - das Grüne Band Europas entstand. Viele Dörfer verwuchsen im Wald und haben nunmehr als Ruinen Bestand unter den Baumwipfeln und mitten in Büschen - als traurige Zeugen unserer alten Fehler.
Es gibt keinen Urwald, keinen Stacheldraht, auch keine Grenzsoldaten mit Maschinengewehren und Hunden mehr. Wir dürfen die Grenze, das heutige „Grüne Band Europas“, frei passieren und in versunkenen böhmischen Dörfern menschliche Schicksale aufspüren.