Bringing Together Divided Memory
Sonderausstellung
Donnerstag, 31. August 2017 - Dienstag, 31. Oktober 2017
Geschichten des 20. Jahrhunderts
Das Projekt "'Bringing Together Divided Memory" möchte unter österreichisch-tschechisch-slowakischer Zusammenarbeit die Tabuthemen und Probleme der gemeinsamen Vergangenheit aufarbeiten.
Die Vorbereitungen, welche neben den Interviews sowie deren Verschriftlichung, Übersetzung, Bearbeitung und Archivierung in der österreichischen Mediathek und dem Oral-History-Archivportal natürlich auch die Planung der Ausstellung beinhaltet haben, wurden im Zeitraum 2013 bis 2015 durchgeführt.
Die "Ausstellung thematisiert mit Hilfe von Videointerviews die NS-Zeit in der Tschechoslowakei und die Vertreibung der deutschsprachigen Bevölkerung nach dem Zweiten Weltkrieg." Ziel ist es jedoch nicht, den Täter- und Opferstatus zu gewichten, sondern die Erfahrungen von Menschen, welchen äußerst Leidvolles erfahren haben, wiederzugeben. Besonderes Augenmerk wurde auf das Zusammenleben von Tschechen, deutschsprachigen Mährern und Böhmen sowie Juden vor 1938 und vor allem auf deren unterschiedliche Erfahrungen nach der Verfolgung und Vertreibung gelegt.
Dargestellt werden die einzelnen Themen anhand des Videomaterials, durch einen fortlaufenden Sprach- und Perspektivenwechsel sowie durch das Gegenüberstellen von kontrastierenden Aussagen. Gegliedert sind die Interviewausschnitte allerdings nicht nach biografischen Erzähleinheiten. Stattdessen sind sie nach Überbegriffen wie etwa physischen Orten, historischen Ereignissen und wiederkehrenden Erfahrungstypen sortiert, sodass der nachbarschaftliche Bezug der Erzählungen deutlich wird. Somit besteht auch die Möglichkeit, die Zeitzeugenberichte sinnvoll mit historisch Texten sowie dazu im Bezug stehendem Bild- und Kartenmaterial zu ergänzen.
Die Ausstellung stammt vom Institut für Kulturwissenschaften und Theatergeschichte der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Anitkomplex (Prag) / Antikomplex (Bratislava).