Wallfahrtskirche Maria Trost
Der bekannte Wallfahrtsort Maria Trost in Brünnl, auch das "südböhmische Lourdes" genannt liegt am Nordhang der Gratzener Berge im Ortsteil Dobrá Voda der Gemeinde Horní Stropnice.
Die Wallfahrtskirche wurde in den Jahren 1708 bis 1715 im Barockstil erbaut. 1718 wurde der gold gefasste Hauptaltar fertiggestellt und 1727 eine Orgel angeschafft, die ohne wesentliche Veränderungen bis heute gespielt wird. 1729 entstanden die barocken Fresken. Die letzte umfassende Renovierung erlebte die Kirche im Jahr 1888 auf Initiative von Filipiny Buquoy, geborene Czernín.
Die Bedeutung des Wallfahrtsortes in Brünnl zeigte sich unter anderem an der Zahl der Pilger. Zu Beginn des 20. Jh. kamen jährlich etwa 50.000 Pilger in 400 Prozessionen. Nach Angaben des Buches „Österreichs Wallfahrtsorte“ von P. Alfred Hoppe (St. Norbertus Verlag, 1913) war Brünnl für den sudetendeutschen Bereich der Budweiser und Pilsener Diözese sogar der größte Wallfahrtsort - aber nicht nur regional, denn aus ganz Tschechien und aus Österreich, Mähren, Bayern, Ungarn und Slowenien sowie aus der Slowakei strömten Pilgerscharen zum Gnadenbild Maria Trost und zur Heilquelle. Die große Anzahl der Votivgaben weist auf die Erfüllung ihrer Anliegen hin, die viele Menschen an diesem Ort empfangen haben. Der bekannte tschechische Schriftsteller Zikmund Winter erlaubte sich deswegen zu Beginn des 20. Jh., den Wallfahrtsort in Brünnl das „südböhmische Lourdes“ zu nennen.
Nach der Vertreibung der deutschen Bevölkerung als Folge des Zweiten Weltkriegs und der Machtübernahme durch die Kommunisten 1948, kam die Wallfahrt zum Erliegen. Die Zisterzienser konnten sich in Dobrá Voda noch bis 1952 halten. Durch die Auswirkungen des Eisernen Vorhangs war der Ort weitgehend entsiedelt. Die Kirche konnte vor der geplanten Zerstörung gerettet werden, allerdings wurde die Heilquelle zugeschüttet. Nach der politischen Wende im Jahre 1989 wurde dieser Wallfahrtsort wieder zum Leben erweckt.